Freitag 02.05.
Es ist genau ein halbes Jahr her, da
haben wir uns zum ersten Mal gewagt den kompletten Malerweg unter die
Laufschuhe zu nehmen. Da im November die Tage kurz und das Wetter
doch recht herbstlich war, kam der Entschluss auf: es gibt eine
Wiederholung. Anfang Mai sollte es werden. Die Tage sind schon schön
lang und eigentlich ist Frühling … eigentlich.
Treffpunkt ist der Parkplatz am Bahnhof
Pirna.
Wie man sieht, es ist kühl und grau .
In den Tagen zuvor hatten wir teilweise schon 20°C und viel Sonne.
Wir laufen bis zum Marktplatz. Hier
erwartet uns ein kleines Frühstück in Ilse B.s Cafe.
Eine nette
Idee den Tag mit Kaffee, Eierschegge und Eierlikör zu beginnen.
So nun ist heißer Start. Wir werden
den Malerweg dieses Jahr in umgekehrter Richtung ablaufen. Pirna - Schmilka heißt die erste Etappe. Natürlich
müssen wir gleich zu Beginn bergauf, ehe es nach ca. einem Kilometer
wieder hinab zur Elbe geht auf den Elberadweg. Ein Stück eben und
dann wieder hoch über matschige Singletrails.
Am Wegesrand blühen die Azaleen in herrlicher Farbenpracht.
Ab in den Wald.
Wir überqueren die Rauensteine und
kommen zur Festung Königstein.
Im Ort verlässt uns eine Läuferin.
Für sie ist nach 23 km planmäßig Schluss.
Weiter geht es über Pfaffenstein,
Gohrisch, Papststein nach Reinhardtsdorf und Schöna.
Treppen, Stufen, Leitern hoch und runter
Manchmal ist es recht eng.
Immer wieder kommen wir in die Wolken
und es ist feucht. Der Wind hat auch aufgefrischt, wodurch man
schnell auskühlt.
Also nicht stehenbleiben. Berge hoch
zügig gehen. Ansonsten laufen, laufen, laufen.
Hübsches Kerlchen
Ob uns dieser Zug weiterbringt? Nee, also selbst laufen.
Es fängt an zu regnen. Die Motivation
ist im Keller. Da hilft auch der eigentlich wunderschön blühende
gelbe Raps nicht. Vor einem halben Jahr hatten wir fast identisches
Wetter auf diesem Streckenabschnitt.
Endlich, nun geht es nur noch bergab
zur Elbe. Doch auch die Stufen hinunter muss man mit den müden
Beinen gut aufpassen. Die Fähre bringt uns über die Elbe. Schluss
für heute.
Pirna - Schmilka: 47 km, 1660 Höhenmeter Aufstieg, 1670 m Abstieg in 7h30.
Wir werden in Schmilka mit dem Auto
abgeholt und fahren zu unserem Quartier in Altendorf. Eine warme
Dusche, ausreichend isotonische Getränke und eine reichhaltige
Speisekarte … der Tag klingt gut aus.
Samstag, 03.05.
Ab 8 Uhr gibt es ein reichhaltiges
Frühstücksbuffet und eine Stunde später sind wir mit dem Auto auf
dem Weg zu unserem heutigen Startpunkt in Schmilka. Außentemperatur
ca. 4°C, dicke Wolken, leichter Wind.
Wir werden schon von einer Läuferin
erwartet, die die heutige Etappe mit uns laufen wird. Ihr Mann und
unsere Autofahrerin übernehmen die Streckenversorgung für uns. So
verzichten wir auf das „große Gepäck“ und laufen ohne
Trinkrucksack. Was heißt hier eigentlich laufen. Es sind knapp 400 m
und schon geht es so steil bergauf, das ein Laufschritt für unser
Leistungsniveau nicht möglich ist. Gehen, steigen, laufen.
Auf dem großen Winterberg sind wir in
den Wolken. Genau wie im letzten Jahr.
Nun hinab. Am „Alten Zeughaus“
vorbei.
Ins Kirnitzschtal.
Hier werden wir erwartet.
Tee, Wasser,
Bier, Kaffee, Kekse, Käse, Schokolade, Kuchen, Banane, Apfel.
Super Versorgung
Das Anlaufen fällt heute nach der
Verpflegung schon etwas schwerer. Doch nach kurzer Zeit läuft es
wieder. Wir folgen dem Malerweg mal rechts, mal links des
Kirnitzschtals abwärts.
Die Beiden sind flott unterwegs und heute noch weiter vor uns. Sie wollen noch zu einem Familienbesuch.
Enge Schluchten im Sandstein.
Hinauf zum Kuhstall.
Dort der obligatorische Blick durchs Tor
und in die Landschaft. Das helle Grün des Frühlings ist
wunderschön.
Den Augenblick genießen ...
... diesen auch.
Der Baum am Fels oder der Fels am Baum.
Und wieder hinab ins Tal.
Die Vorhut legt den nächsten Treffpunkt mit der Verpflegung fest.
Wir kommen etwas später auch.
Gut gestärkt laufen bzw. gehen wir den nächsten Berg hinauf.
Die
Schrammsteine sind zu überqueren. Heute sind deutlich mehr Wanderer
unterwegs. Einer macht ein Foto von uns Dreien.
Typisch Sächsische Schweiz.
An der Ostrauer Mühle zum letzten Mal
Verpflegung.
Bis Altendorf ist es nun nicht mehr
weit. Doch natürlich klettern wir bergauf über wilde Pfade.
An der Gaststätte werden wir mit Bier
empfangen und genießen den Rundumblick.
Die Zeit bis zum Abendessen überbrücken
wir mit einem Spaziergang.
Adams Aussichtspunkt … ein Rundgang
im Ort … Hunger.
Doch vorher noch die
Sonne-Wolken-Landschaften festhalten.
Schmilka-Altendorf: Gelaufen Kilometer 32,1 mit 1350
Höhenmeter aufwärts und 1190 abwärts in 6h02.
Sonntag, 04.05.
Blauer Himmel am Morgen, Nebel im Kirnitzschtal, 3°C
Heute werde ich die Verpflegung
übernehmen. Meine Beine sind müde, Muskelkater geplagt und ich muss
auf die „Baustellen“ Knie und Achillesansatz achten. Somit kein
laufen, nur ab und zu wandern.
Die Läufer starten 9 Uhr und ich fahre
das Auto zur ersten Verpflegungsstelle am Hockstein. Inzwischen sind dichte Wolken aufgezogen.
Ich nutze die Wartezeit für eine kurze Wanderung. Ab und
zu lugt die Sonne zwischen den Wolken hervor. Doch es ist windig und
recht kühl. Blick ins Polenztal.
Gegenüber Hohenstein.
Interessante Erläuterungen.
Das ist sie, die Wolfsschlucht ... von oben hinab geschaut und von unten nach oben.
Man kann als Wartender kaum einschätzen
wie lange die Läufer bei diesem profilierten Gelände für die
Strecke brauchen. Ich habe alles vorbereitet.
Ich bewundere die Fressgänge von irgendwelchen Maden im Holz.
Unterwegs sind auch ein paar Fotos entstanden. Danke Jörg.
Von weit unten muss sie noch hinauf.
Die Freude ist groß wenn die Läufer dann
endlich aus dem Wald auftauchen.
Ihr tut nichts weh. Sie freut sich. Meine Handykamera war zu langsam den vorherigen Sprung einzufangen.
Über freies Gelände scheint der Wind
recht unangenehm zu sein.
Die Läufer überqueren die Bastei. Ein Blick auf die Elbe.
Mein nächster Stopp: Stadt Wehlen.
Hier am Sonntagmittag eine Parkmöglichkeit zu finden ist fast
aussichtslos. Ich stehe auf verbotenem Terrain, einem
Privatparkplatz. Der Besitzer kommt aus dem Haus … und ich kann ihm
erklären was ich da mache und das ich bald wieder wegfahre. Er ist
nett und vertreibt mich nicht.
Reger Schiffsverkehr auf der Elbe. Als die Läufer auftauchen wollen sie
gar nicht so viel essen und trinken. Sie kommen ja gerade von der
touristisch komplett überlaufenen Bastei und sind noch satt ;-)
Blauregen am Markt von Stadt Wehlen.
Mein nächster Halt ist auch das Ende
bzw. der Anfang des Malerweges – der Liebethaler Grund.
Ich wandere ein ganzes Stück in dieses
wild-romantische Tal. Wasser ganz ruhig und still. Wasser ganz schnell und laut.
An der Daubemühle kommen mir ganz
unerwartet die ersten beiden Läufer entgegen. Sie beschließen, als
sie mich sehen, mit mir zurück zu wandern.
Kurzes Fotoshooting am Wagnerdenkmal ...
und da kommen auch schon die beiden
anderen Läufer.
Vollzählig am Auto
Der Abschluss unserer Malerwegstour
findet bei Ilse B. im Cafe statt. Unter anderem mit Eierlikör und
Eierschegge.
Für manche gibt es auch noch ein lecker Softeis.
Laufstrecke: Altendorf - Liebethaler Grund 36,47 km in 5h30, 1195 HM hoch, 1325 HM runter.
Es war wieder ein sehr schönes verlängertes Wochenende. Mit Freunden laufend unterwegs zu sein, abends gemeinsam den Tag ausklingen zu lassen, das sind die kleinen Dinge die das Läuferleben würzen. Ganz nebenbei war das eine sehr gute Vorbereitung auf den Rennsteig Supermarathon am 17.05.